Leicht gepackt fürs Green Blogger Meetup

“Entschuldigung, Achtung-” Eine Frau mit Koffer schlängelt sich an mir – eigentlich an 5 Leuten gleichzeitig – vorbei. Der IC von Hamburg nach Köln fährt ein und alle drücken mitsamt Koffern und Reisetaschen zu den Eingängen. Als ich mich in meinen Sitz fallen lasse, kämpfen viele noch gut 10 Minuten mit der Platzsuche und dem damit verbundenen Aneinandervorbeidrücken, Stapeln, Kofferheben. Ich atme auf – Gottseidank habe ich nur einen Rucksack bei mir, denn ich weiß noch genau, wie es war, mit einem Trolley übers Wochenende wegzufahren. Für das erste Green Blogger Meetup in Köln und den damit verbundenen Besuch bei meiner Freundin L. habe ich mich für die leichte Variante entschieden und nur das Nötigste eingepackt.
Das Green Blogger Meetup wurde 2016 zum ersten Mal von Julia und Anna von subvoyage und Leonie glowing geplant. Als Alternative (oder Addition) zu konventionellen Bloggerevents sollte es Blogger der nachhaltigen Szene versammeln und eine Möglichkeit zum Diskutieren, Ausprobieren und Zusammenwachsen sein. Wie perfekt der Tag gelungen ist und welche Interaktion es unter uns Bloggern oder auch mit tollen grünen Unternehmen und Magazinen wie ARMEDANGELS, Sonnentor, Funktionschnitt, Tante Olga, Viertel\Vor, Veggielove oder Alabaster Blogzine gab, könnt ihr zum Beispiel bei Jenni nachlesen. Danke an viele tolle KollegInnen, ehrliche Sponsoren, das Orga-Team und das Team der Location Colabor. Ich bin so froh, euch alle getroffen zu haben – ihr seid eine Inspiration!
Freitagabend bis Sonntagabend. Das sind grob 48 Stunden, also kein Grund, viel Zeug mitzuschleppen. In meinem Rucksack und meiner zusätzlichen Jutetasche war deshalb nur das hier:
Auf der Rückreise kam ein großzügiger Goodie Bag von den Sponsoren des Events dazu. Tausend Dank! Wie auch Kea lässt mich das Green Blogger Meetup aber nicht nur mit einem tollen Gefühl zu einer so netten Community und schönen Geschenken zurück, sondern auch mit einem kräftig angestoßenen Gedankenkarussell voller Fragen und kritischer Überlegungen.
Wann ist grün wirklich grün und nicht nur eine gute Idee, die übers gleiche System gestülpt wird? Oder ist die Anpassung ans aktuelle System, den Massenmarkt, eben nötig, zumindest in einer “Übergangsphase”? Gibt es so etwas denn überhaupt? Und was ist unsere Rolle als Blogger in diesem wackeligen Zwischendrin? Wie viel Konsum ist zu viel, um noch authentisch zu bleiben, wie wenig zu wenig, um noch den Mainstream dafür begeistern zu können? Ist es wichtig, seinen selbst gewählten Lifestyle zu 100% durchzuziehen oder hilft es, auch gegenüber sich selbst weniger verbissen zu sein, weil das für andere motivierender ist und es schon hilft, wenn wir alle ein paar Dinge bewusster und besser machen? Ich ging mit leichtem Gepäck zum Green Blogger Meetup 2016 – und komme mit einer Tonne Inspiration zurück, um weiter durchzustarten und mich noch mehr in die Themen zu verlieben, die uns alle etwas angehen.
15 Comments
Nachdem ich vor ein paar Wochen zum ersten Mal nur mit Handgepäck in den Urlaub geflogen bin, wünsche ich mir fast, es nie wieder anders zu machen. Es hat eigentlich nur Vorteile, das Reisegepäck wenn es sein muss auch einen halben Tag durch die Gegend tragen zu können, ohne dass man zusammenklappt.
Wie ist das Lesen auf dem Ipad mini? Ich bin schon länger am überlegen, mir eines hauptsächlich dafür anzuschaffen. Noch zögere ich allerdings, weil ich nicht endgültig sicher bin, ob ich es wirklich brauche oder ob ein E-Reader nicht ausreichen würde. Wofür benutzt du es hauptsächlich? Und welches hast du?
Und zuletzt: Klingt toll, was ihr auf dem Meetup alles besprochen und bedacht habt! Ich bin gespannt, was wir davon hier zu lesen bekommen 🙂
Liebe Anne,
die Entscheidung war bei mir iPad mini vs. Kindle Paperwhite. Damals 380 Euro vs. 180 Euro.
Natürlich dachte ich da auch zuerst “Reicht nicht der E-Reader?” – aber ehrlich? Ich finde den Kindle nicht schön, es macht mir keine Freude ihn anzufassen und das gesamte Handling dieser Geräte fand ich zumindest bei den Einsteigermodellen, die ich von Bekannten kenne, einfach unbequem und unsexy. Dazu kommt, dass ich mit dem iPad eben auch unterwegs oder abends Filme schauen kann, ganz normal im Netz surfe und auf einem brillianten Display Blogs, Rezepte oder Magazine nach Herzenslust lese und sogar Fotos bearbeite. 380 Euro für einen Allrounder, der mir auch noch Spaß macht, waren für mich besser angelegt als 180 für einen Kompromiss, der eigentlich nur eins kann und womöglich öfter in der Ecke liegt als nicht. Seit es den Night Shift Modus gibt, mit dem man das Retina Display auf warme Farben stellen kann, würde ich auch behaupten, dass das Leseerlebnis auf dem iPad genauso gut ist wie auch einem E-Reader. Ich habe damit zuletzt 4 Stunden im Nachtzug gelesen und meine Augen waren überhaupt nicht müde.
xx
Finde ich wirklich cool wie du den Artikel umgesetzt hast. Gute Idee uns mit auf deine Reise zunehmen. Bei mir ist auch die Uhr das einzige Schmuckstück was ich immer trage 🙂
Danke liebe Anna!
xx
Danke für deine Eindrücke vom Event, vor allem die kritischen Fragen am Ende des Beitrags beschäftigen mich auch immer mehr. Es ist als Blogger wichtig sich durch solche Fragen zu erden. .
Der Inhalt deines Rucksacks hört sich perfekt für ein Wochenende an, mehr braucht es wirklich nicht. Würden mehr Leute so packen, wäre der Kampf im ICE vielleicht auch nicht mehr ganz so schlimm. 🙂
Sabrina
grün grün
http://gruengruenblog.blogspot.de
Jennis Artikel war eh der nächste, den mir Bloglovin ausgespuckt hat 😉 Also da lese ich gleich sicher noch einiges über euer cooles Meetup, denn ich finde es klasse, dass es so was gibt, wo Nachhaltigkeit im Vordergrund steht. Dass dir das Treffen auch noch so viel Inspiration lieferte, ist natürlich klasse. Dann kann ich doch sicher auf noch ganz viele Posts zum Thema hoffen, oder?
Früher bin ich auch immer mit seeehr viel Zeug verreist, heute dagegen habe ich meist nur noch wenig dabei, was in meinen großen Rucksack passt – das lernt man, wenn man 5 Tage mit dem Rucksack auf dem Fahrrad durch Deutschland fährt 😉 Also: wiederbefüllbare Flasche, ein Satz Besteck (so brauche ich weniger teuer Essen gehen…), Unterwäsche, Socken, ein Mal Klamotten zum wechseln, Jacke (angezogen), 2-in-1 Duschgel, Zahnpasta, Zahnbürste, Kamm. Handy + Ladekabel, MP3-Player und Kopfhörer. Fertig – achja, Geld.
Liebe Grüße
Du brauchst bei einer 5tägigen Radtour nur ein Mal Wechselklamotten? Okay, das würde bei mir nicht hinhauen. #teamiltis 😀
Auf jeden Fall kommen in nächster Zeit noch mehr Posts zum Thema Nachhaltigkeit und less is more, aber darüber schreibe ich hier ja sowieso! 🙂
Leicht packen macht das Leben so viel einfacher! Das ist eine gute Liste für einen Wochenendtrip. Werde ich mir gleich mal zur Inspiration bookmarken. Nach Japan haben wir alle unsere Kleidung (3 Personen) in einen Koffer gepackt. Das hat das Leben und umziehen zwischen den Städten um so vieles leichter gemacht. Vor allem die U-Bahn in Tokyo… 🙂
Oh, wie schön, Sabine, mal ein ganz anderer Aspekt des bloggerontour-Daseins aufgegriffen, finde ich super erfrischend! Und tritt mir in den Hintern, mir endlich auch eine wiederverwendbare Flasche zuzulegen – Danke! Deine Beschreibung des “wackeligen Zwischendrins” trifft es unheimlich gut – es ist eine Übergangsphase und ich finde es deshalb umso wichtiger, dass wir uns immer wieder auf Events wie dem greenbloggermeetup austauschen und zusammen überlegen, wie unsere Zukunft als BloggerInnen, als KonsumentInnen und ErdbewohnerInnen aussehen soll! Liebe Grüße, ich hab mich gefreut, dich kennenzulernen, bis hoffentlich bald wieder 🙂 Kea
Das kann ich nur zurückgeben! Bis bald 🙂
xx
Huhu Sabine,
ein ganz toller und inspirierender Beitrag! Mein Gepäck für das lange Woche sah ähnlich aus, besonders bei dem Punkt Leggings und Kuschelsocken zur Reise konnte ich mich gut wiederfinden. Allerdings hatte ich ein bisschen mehr Proviant eingepackt, da es unterwegs immer schwer ist, etwas Gesundes zu Naschen zu finden. 😉
Deine (und Keas) Gedanken kann ich gut nachvollziehen und finde es sehr spannend, mehr davon zu lesen. Es war übrigens sehr schön, dich mal im echten Leben kennenzulernen. 🙂
Liebste Grüße,
Cosima
Stimmt, vegan und gesund sind da ein bisschen höhere Ansprüche als bei mir mit meiner Tafel Schokolade.
Hat mich auch sehr gefreut!
xx
Krass, das nenne ich eine gute Packstrategie… 🙂
Leider konnten Esther und ich am Wochenende nicht (deshalb: schön, all die Berichte von euch zu lesen!<3) Aber wir versuchen's dafür im November noch mal mit dem Fair Fashion Workshop bei Fairfitters in Köln. Dann nehme ich mir deine Packstrategie hier zum Vorbild! 🙂
Lieben Slow Fashion groß aus Hamburg!
Anna
Ach Anna, wie schön, dass du auf meinen Blog gefunden hast! Ich folge euch schon lange! 🙂 Ich hoffe, man sieht sich mal unter Hamburgern 😉
xx